Bockmattli - Element of Slime (6c+)

Westwand des kleinen Bockmattliturms mit diversen tollen Routen

Charakter: Athletisch, kräftig an guten Schuppen. Kleine Leute, die wenig an Untergriffen klettern oder sonst ihren Bizeps kultivieren könnten Mühe bekunden. Fels hat meist gute Reibung.

Fels: Super, bis auf ein paar Meter am Ende von L4.

Absicherung: Für unser Gemüt insgesamt freundlich, in den einfachen Abschnitten weit gesichert. Wo es "schwierig" ist hat man nie weit zum nächsten Clip, aber über die letzte Sicherung muss man sich trotzdem begeben. Haken stecken tendenziell hoch, aber wir hatten keine Probleme. Es könnte sich durchaus lohnen Keile und kleine/mittlere Friends dabei zu haben, wir haben sie aber nicht vermisst.

Kletterzeit: ca. 4h, Sonne kommt schon recht bald in die Wand! Wenn man unten beim Parkplatz um 7:00 losläuft langt es knapp die Route im Schatten zu klettern.

Einstieg nicht markiert, aber hoher erster Bolt auf Platte erkennbar (oder einfach das eindeutige Fototopo von Marcel anschauen)

Abstieg durch Chlii Chälen

L1 5c (5ab?)

Hübsche plattige Vorbaulänge, wärmt aber kaum auf. Nützlich um die Reibung zwischen Sohlen und Fels zu kalibrieren.

L2 6c+ (6c+)

Nachdem man sich griffig über den ersten Wulst gehechtet hat, muss man den 2ten Bolt ein wenig wacklig anklettern und clippen. Danach wohl die technisch schwierigste Stelle der Tour an mickrigen Griffen und Tritten, hier fühlte ich mich insgesamt am unsichersten. Der obere Teil ist recht griffig, die Querung am Schluss nach links an den Stand hab ich dann aber etwas zu hoch überklettert.

L3 6c (6c soft)

Marco nimmt im Lead die rechte Variante, was aber eher zu grauen Haaren bzgl. clippen führt. Links ist der Riss zunächst seicht und abschüssig, aber oben wartet dann grad ein Henkel und ein bomber handjam, denke mit Gegendruck macht man sich das Leben schwerer als notwendig.

L4 6c+ (6c+ soft)

Nach einem Auftakt durch eine gut strukturierte und griffige Wand (biz reachy) kann man in Ruhe den folgenden Wulst studieren. Griffig ists, steil auch, mit genug Entschlossenheit ist man aber bald mal durch das Schlimmste durch. Abtropfen könnte man aber trotzdem noch in der steilen, seichten Verschneidung danach, die Griffe sind ein wenig versteckt, aber gut positioniert ist auch hier halb geklettert. Für den Nachsteiger ists ein wenig unangenehmer, der pendelt im Fall eines Sturzes aus der Spur.
Nach einem letzten Mantle nach rechts muss man ein wenig den Orientierungssinn einschalten und ggf nochmals das Topo zu Rate ziehen - tendenziell nach rechts halten, zum Stand beim Baum.

L5 6c+ (6c+ soft)

Sieht zunächst tatsächlich einschüchternd aus, aber löst sich bei genauerer Betrachtung jeweils recht gut auf. Coole und weite Moves, vielfach an Untergriffen, immer wieder unterbrochen von vernünftigen Rastpunkten. Soweit ich mich erinnere fiel mir der Clip des 2.BH etwas schwer, grad danach wäre man in besserer Position. Der Endgegner wartet dann oben beim Verlassen der Henkelschuppe und fordert nochmals brain & bizeps. Reichweite könnte beim Erhaschen der rettenden Leiste auch ein Kriterium darstellen.

L6 6c+ (6c+ softish)

Den ersten BH muss man etwas anklettern, aber die Sache ist kontrollierbar. Die Crux ist wieder aus einem Untergriff weit in den nächsten hohen Untergriff zu kommen, einfach schnell die Füsse hochstellen um Druck nach oben zu bekommen. Den "clip von slopern" kann man gut nachvollziehen, danach kletterte ich aber links ausholend was mich die leichtere Variante dünkte. Anhaltend steiles aber griffiges Finale mit einem letzten Kraft-Test über ein kleines Dach. Unbequemer und sonniger Stand (ausgelassen, Stand an 1 BH weiter oben, könnte mit gear gut aufgepeppt werden).

L7 4a (5a)

Hübsches Finish dem steilen Grat entlang - dünkte uns schon schwieriger als nur ein banaler 4er. Eine Fortsetzung der Route etwas unterhalb rechts um die Kante, um ein homogenes Finish über Koch ins Loch zu bieten wäre aus unserer Sicht mehr als logisch! 

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